Zur Stromleitung wird meist Wechselspannung (roter Graph) verwendet, die einen sinusförmigen zeitlichen Verlauf mit der Periodenlänge 1/50 s besitzt. Viele elektrische Geräte, insbesondere alle unsere Schaltungen in diesem Kurs, benötigen aber Gleichspannung (grüner Graph). Für unsere Versuche liefern uns unsere Steckernetzteile diese Gleichspannung. In diesem Kapitel werden wir lernen, wie sie die Wechselspannung aus dem Stromnetz in eine Gleichspannung umwandeln.
Warum fließt im Stromnetz nicht einfach Gleichspannung?
Wir verwenden die Diode 1N4148, die eine Durchlassspannung von ca. 0,7 V besitzt. Falls die Eingangsspannung kleiner als 0,7 V ist, fließt kein Strom durch die Diode. Falls die Eingangsspannung größer als 0,7 V ist, fallen 0,7 V an ihr ab. Die Ausgangsspannung (grün) ist daher um 0,7 V kleiner als die Eingangsspannung. Man erhält den folgenden Graphen:
Natürlich sind wir mit dieser Lösung nicht zufrieden: Wir verlieren jede zweite Halbschwingung!
Der Brückengleichrichter bietet dem Stromfluss zwei Wege: Einen, falls der obere Pol der Spannungsquelle positiv und der untere negativ ist und einen anderen, falls der obere Pol negativ ist und der untere positiv. Bei beiden wegen fließt der Strom in derselben Richtung durch die Last.
Im Bild links siehst Du den Stromweg, wenn der obere Pol der Stromquelle positiv ist und der untere negativ.
In der folgenden Darstellung siehst Du in roter Farbe den zeitlichen Verlauf der Eingangsspannung, in grüner Farbe den zeitlichen Verlauf der Ausgangsspannung.
Unser Ziel einer konstanten Ausgangsspannung haben wir immer noch nicht erreicht. Dazu müssen wir zuerst ein weiteres Bauteil kennenlernen, den Kondensator.
Hier geht's zum Kapitel "Glätten mit Kondensatoren (Gleichrichter Teil II)"